Symposium: Tiere als kulturelles Erbe

Hornloser Karakulbock bei Samarkand (Usbekistan) um 1930 (sw-Dia 1287_1165), Archiv der Haustierkunde © ZNS

Termin 28./29.9.2023
Ort: Hörsaal Zoologische Sammlung, Domplatz 4, 06108 Halle (Saale) und virtuell

Symposium des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Kulturelle Praktiken mit Tieren sind weit verbreitet, sei es, dass sie sich auf die Präsenz eines einzelnen Tieres wie das St.-Martins-Pferd konzentrieren, dass Vögel wie beim Finkenmanöver für einen Gesangswettkampf trainiert werden oder dass sie, wie beim Grabenfischen, der Jagd oder auch traditionellen Fleischgerichten nach traditionell festgelegten Vorgehensweisen gefangen und getötet werden. Gezüchtete Tiere wie das Harzer Höhenvieh besitzen eine lange Tradition, die durchaus auch unter Nachhaltigkeitsaspekten relevant werden. Das Finkenmanöver im Harz und das Brieftaubenwesen stehen auf der Bundesweiten Liste der UNESCO für Immaterielles Kulturerbe. Die Falknerei ist international als kulturelles Erbe verzeichnet.

Alte Traditionen entsprechen häufig nicht mehr dem aktuellen ethischen Verständnis und kollidieren mit dem Tierschutzgesetz. Ethische und juristische Fragen stellen sich für die Praxis und spätestens zur Bewerbung auf die Anerkennung einer Kulturform als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Tierethik und Tierschutz müssen im Bewerbungsantrag berücksichtigt werden. Unter theoretischer Fragestellung wird verhandelt, ähnlich wie bei Tieren im Theater, welchen Subjekt- oder Objektstellung die jeweiligen Tiere besitzen, als Individuen oder als Vertreter:innen einer Art. Werden Tiere als mitwirkende Akteur:innen, oder als Requisiten und Hilfsmittel eingesetzt?

Weitere Informationen zu Programm, Kontakt und Anmeldung finden Sie hier: 2023_09_Flyer_Programm_Tiere-als_kulturelles_Erbe

 

Harzer Rotes Höhenvieh, Kuhball in Tanne, 2023. © LHB, Foto: Matthias Behne