Sorbisches Institut

Inwertsetzung des immateriellen Kulturerbes im deutsch-slawischen Kontext

Seit 2014 sind die Bräuche der Sorben/Wenden als Immaterielles Kulturerbe Deutschlands anerkannt. Sorbische/Wendische Kultur und insbesondere die Mehrsprachigkeit sind bisher kaum überregional wirtschaftlich wirksam in Wert gesetzt. Bestehenden touristischen Anbietern fehlen in der Regel – oft auch fachliche – Ressourcen, um entsprechende Angebote zu entwickeln. Auch die Vernetzung und Inwertsetzung musealer Angebote sowie die Nutzbarmachung des kulturell-sprachlichen Potenzials in der Lausitz für wirtschaftliche Zwecke einerseits aber auch zur Stärkung der Bindung an die Region und die Entwicklung eines positiven regionalen Selbstbildes andererseits sind nur ansatzweise entwickelt. Potenziale gibt es ebenfalls bei der Digitalisierung und dem Zugang zu Wissen und Informationen über sorbisches/wendisches Leben, Kultur und Sprache.

Hahnrupfen in Drehnow 2020_Foto von Stephanie Bierholdt_Zuschnitt
Hahnrupfen in Drehnow, 2020
Demnächst: Video über sorbisches Kulturerbe
Hahnrupfen in Tauer, 2021

Durch intensive Bemühungen konnte gemeinsam mit anderen Akteuren eine Reihe von Projektvorschlägen im Abschlussbericht der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (Beschluss am 26.1.2019) erfolgreich platziert werden. Darunter befand sich neben dem Projekt „Digitales Informationsportal Schleifer Sorbisch“ auch das für Brandenburg als „Sofortmaßnahme“ deklarierte Vorhaben „Inwertsetzung des Immateriellen Kulturerbes im deutsch-slawischen Kontext“ (Projektvorschläge Strukturentwicklung Brandenburg, Nr. 63, auch als „Sofortmaßnahme“ Nr. 36).

Ziel des Gesamtvorhabens ist eine möglichst weitgehende wissenschaftliche Bestandsaufnahme des sorbischen/wendischen (immateriellen) Kulturerbes der Niederlausitz und eine öffentliche Zugänglichmachung der Informationen in digitaler Form, die Erarbeitung von Inwertsetzungsstrategien und die Entwicklung von kulturtouristischen Angeboten sowie eine Stärkung und Erweiterung des musealen Verbundes „Lausitzer Museenland“.

Von den insgesamt 12 Teilprojekten des Vorhabens zeichnet das Sorbische Institut für sechs verantwortlich:

  • Erarbeitung von Inwertsetzungsstrategien für immaterielles Kulturerbe
  •  Regionalstruktur Senftenberg-Spremberger Land
  •  Systematische und aktualisierte Bestandsaufnahme der Bräuche und Feste in der Niederlausitz
  •  Strategieentwicklung zur Bestandsaufnahme der lokalen musealen Kulturerbesammlungen
  •  Modul Niederlausitz des Projekts „Zeugnisse der Lebens- und Baukultur der Niederlausitzer Sorben/Wenden
  •  Konzeption und Erarbeitung einer korpustextbasierten niedersorbischen digitalen Bibliothek‎ ‎

Ansprechpartner: Fabian Jacobs

Projektseite: https://www.inwertsetzung-lausitz.de

Projekt auf der Homepage des Sorbischen Instituts: https://www.serbski-institut.de/de/Inwertsetzung-des-immateriellen-Kulturerbes-im-deutsch-slawischen-Kontext

Das Gesamtvorhaben wird in Kooperation mit dem Förderverein des Heimatmuseums Dissen e.V. und der Domowina Niederlausitz Projekt gGmbH durchgeführt. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.