Alltagskultur erforschen, sammeln, ausstellen, vermitteln

Das Netzwerk Alltagskultur Ost

Eine Initiative der volkskundlich-kulturanthropologischen Institute, Landesstellen und Museen in Ostdeutschland

Das Netzwerk Alltagskultur Ost (NAO) ist ein loser Verbund volkskundlich-kulturanthropologischer Einrichtungen, der es sich zur Aufgabe macht, über die regen Aktivitäten der Alltagskulturforschung in den ostdeutschen Bundesländern zu informieren, aktuelle Vorhaben und Publikationen vorzustellen und Interesse an den vielfältigen Arbeitsgebieten der diversen Institutionen (Universitäten, außeruniversitäre Institute und Landesstellen, Museen, Kommissionen, Verbände u.a.) zu wecken. Anknüpfungspunkte für benachbarte Disziplinen, aber auch bürgerschaftliches Engagement und citizen science gibt es viele. Es würde uns deshalb freuen, wenn hieraus Anregungen für gemeinsame Themenfindungen, fachlichen Austausch und Kooperationen hervorgehen!

Seit den Umbruchsprozessen der 1990er-Jahre durchlebt die Alltagskultur einen grundlegenden Wandel. Die Transformation der Lebensverhältnisse beeinflusst die individuellen Biografien ebenso wie die kulturellen Praktiken und gesellschaftlichen Bedeutungszuschreibungen tiefgehend. Zugleich ist ein adäquater und systematischer Aufbau von Strukturen zur Erforschung und Vermittlung der Alltagskultur nach 1990 unterblieben. Auch Bemühungen um die Etablierung von Universitätsinstituten und Professuren, aber auch kulturwissenschaftlich ausgerichteten Museen waren nur bedingt erfolgreich. Dies hat zu einer deutlichen Schieflage insofern geführt, als die Forschungs- und Vermittlungsaktivitäten in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bis heute in der Gesamtschau des Faches unterrepräsentiert sind. Die zahlreichen volkskundlich-kulturanthropologischen Sammlungen, Projekte und Publikationen, die seitens der Landesinstitute und Museen betreut, durchgeführt und veröffentlicht werden, verdienen ein großes Publikum und eine erhöhte Sichtbarkeit.