Das ISGV am Zelleschen Weg 17 in Dresden

Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde hat die Aufgabe, die sächsische Geschichte in ihren historischen Räumen bis zur Gegenwart sowie volkskundlich die alltäglichen Lebenswelten, auch im Verhältnis zwischen regionaler Eingrenzung und kulturellem Austausch bis zur Gegenwart zu erforschen. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung baut es auf den Traditionen der Landesgeschichte und Volkskunde in Sachsen auf, erschließt die einschlägigen Quellen und vermittelt Kenntnisse zu kulturellen Praktiken für eine interessierte Öffentlichkeit. Dabei werden im Bereich Volkskunde/Kulturanthropologie sowohl langfristige Vorhaben als auch aktuelle Forschungsprojekte in transregionaler Perspektive realisiert.

Das Sorbische Institut / Serbski institut mit den Standorten Bautzen und Cottbus erforscht die Sprache, Geschichte und Kultur der Sorben/Wenden in der Ober- und der Niederlausitz in Vergangenheit und Gegenwart. Es sammelt und archiviert die dafür notwendigen Materialien, bereitet sie für die Forschung auf und macht sie zugleich der Öffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus richten sich die interdisziplinären Forschungen des Instituts auf die aktuelle Situation, die Spezifik und den Vergleich kleiner Sprachen und Kulturen in Europa.

Das Sorbische Institut in Bautzen (re.) und Cottbus (li.)

Der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. (LHB) ist der Dach- und Fachverband für alle Kultur-, Orts,- Bürger- und Heimatvereine in Sachsen-Anhalt. Mit der Geschäftsstelle in Halle (Saale) und dem Regionalbüro in Magdeburg versteht sich der LHB als Ansprechpartner und Multiplikator für engagierte Menschen und Vereine, die sich auf lokaler, regionaler und Landesebene der Erforschung, der Pflege, dem Schutz und der Gestaltung des heimatlichen Lebensumfeldes widmen. Zentrale Themen des LHB sind in diesem Zusammenhang: Heimatforschung/Ortschroniken, Immaterielles Kulturerbe, Alltagskulturen (Volkskunde) und Traditionspflege, Niederdeutsch/Mundarten, Engagementförderung im Kulturbereich, Industriekultur sowie regionale Bau- und Musikkultur. Seine Aufgaben im Bereich der Volkskunde erfüllt der LHB in enger Zusammenarbeit mit der Volkskundlichen Kommission für Sachsen-Anhalt e. V.

Die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen / Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden  ist eine außeruniversitäre Service- und Forschungseinrichtung. Sie wendet sich an alle, die sich für volkskundliche Themen interessieren und deren kulturelle Initiativen fachliche Unterstützung benötigen. Impulse aus der Beratungstätigkeit werden für die wissenschaftliche Arbeit aufgegriffen. Aufgaben sind u. a. die Beratung von Heimatstuben, die Hilfe bei Bewerbungen zur Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes und die Dokumentation ländlicher Bau- und Wohnkultur in der DDR.

Die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle im Freilichtmuseum Hohenfelden

Das Seminar für Volkskunde/Kulturgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist – abgesehen von den Instituten in Berlin und Rostock – das einzige Universitätsinstitut der empirischen Kulturwissenschaft in den östlichen Bundesländern. Volkskundliche Kulturwissenschaft zielt darauf, Menschen in ihrem Miteinander zu verstehen und ihr Zusammenleben in der historischen Gewordenheit zu erkennen. In dieser Absicht wurde 1997/98 an der FSU Jena der gleichnamige Studiengang eingerichtet, der Wissen über kulturelle Vielfalt, Differenz und Identität durch praxisnahes forschendes Lernen vermitteln möchte. In Forschung und Lehre widmet sich das Jenaer Seminar den globalen Dimensionen von Kultur und ist dabei in den Regionen Mitteldeutschlands geerdet.

Großstädte wie Berlin sind ganz besondere Räume, in denen sich gesellschaftliche Prozesse und kulturelle Entwicklungen verdichten. Für Ethnolog*innen verkörpern sie damit ein Labor, weil sie zugleich Ort des Lebens und Raum des Forschens und Arbeitens sein können. Viele Themen und Fragestellungen, mit denen sich das Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität Berlin sowie die Landesstelle für Berlin-Brandenburgische Volkskunde wissenschaftlich beschäftigen, sind zugleich Teil unseres urbanen Alltags. Berlin ist damit ein ungemein spannender und inspirierender Alltagsort. Es ist aber auch ein ungewöhnlicher Wissenschaftsort, weil es über eine vielfältige, gut ausgebaute und unkompliziert nutzbare wissenschaftliche Infrastruktur verfügt, zu der neben den vier Universitäten auch zahlreiche Bibliotheken, Archive, Museen und andere Kulturinstitutionen zählen.

Hervorgegangen aus einer der ältesten Sammlungen der frühen Volkskunde und geprägt durch ihre Forschungserfahrungen als Außenstelle der Berliner Akademie der Wissenschaften, wurde die Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde nach 1990 in die Philosophische Fakultät der Universität Rostock integriert. Ihr regionalethnografisches und europäisch-ethnologisches Lehr- und Prüfungsangebot bringt sie in benachbarte Disziplinen ein, da ein  fachspezifischer Lehrstuhl und Studiengang bislang fehlen. Für Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Wossidlo-Forschungsstelle daneben Aufgaben wahr, wie sie für Landesstellen typisch sind.